Fußballer werden Vizemeister in Holland
Zum ersten Mal fand das inzwischen 45. traditionelle Forstliche Fußballturnier in Holland statt. Ausrichter waren die holländischen Forstleute des „Staatsbosbeheer“. Standesgemäß machte sich am Donnerstag, 30. Juni 2016, auch dieses Mal wieder eine 10-köpfige ForstBW-Mannschaft auf, um nach dem Titel zu greifen, den man zum letzten Mal 2008 nach Baden-Württemberg holen konnte. Mit freundlicher Unterstützung durch den Forstsportverein und ForstBW reiste die Mannschaft, eine Mischung aus jungen Wilden und alten Routiniers, zuversichtlich ins 650 Kilometer entfernte Bant, rund 100 km nordöstlich von Amsterdam gelegen. Die Kommune Bant liegt zentral im 48.000 Hektar großen Noordoostpolder (NOP) in der Provinz Flevoland. Der NOP wurde erst in den Jahren 1936-40 dem IJseelsee aufgrund des großen Bedürfnisses nach guten landwirtschaftlichen Flächen durch Deichbauten abgetrotzt und liegt heute durchschnittlich rund 4 Meter unter dem Meeresspiegel! Nur wenige sandige oder schlechte, landwirtschaftlich nicht geeignete Standorte wurden aufgeforstet oder sind heute spezielle Naturschutzflächen. Letzte beide Kategorien nehmen in Holland nur rund 8% der Landesfläche ein, dem Staatsbosbeheer gehört davon rund ein Drittel.
Nach freundlichem Empfang bezog die Mannschaft am Abend das Quartier in dem Feriendorf Eigen Wijze, wo auch die anderen Mannschaften eintrafen. Am Freitag stand zunächst die übliche forstliche Exkursion auf dem Programm. In den Wald ging es originell mit Planenwagen, gezogen von landwirtschaftlichen Traktoren. Anschließend gab es - gut organisiert – forstliche Infos an fünf Stationen. Etwas überrascht war man u.a. von einigen zwar qualitativ schlechten, aber bunt gemischten Wäldern. Eichen, Douglasien, Buchen, Tannen, Eschen und Lärchen fanden sich „unbekümmert“ und teils in stufiger Ausprägung nebeneinander. Da man 1942 bei der Aufforstung keinerlei Erfahrung mit solchen Böden hatte, streute man das Risiko mit einer bunteren Baumartenwahl. Der Sturm Wiebke 1990 hinterließ auch in Holland deutliche Spuren, so dass viele Bestände heute noch relativ jung sind. Teilweise und kleinflächig werden diese inzwischen wiederbestockten Sturmflächen aufgrund der schlechten Qualitäten flächig gerodet und teilweise mit Fichte 100 wieder angebaut, um auch wenigstens auf Teilflächen qualitativ ordentliches Holz zu produzieren. Zunehmend gewinnen allerdings in letzter Zeit die Freizeitgestaltung und die Natur an Bedeutung. Hierüber konnte man Interessantes bei einer kleinen Bootsfahrt bei der Exkursion sowie einer Bootsfahrt am Samstagabend im Nationalpark Weerribben-Wieden erfahren, in dem 300 Jahre lang Torf abgebaut wurde.
Nachmittags wurde es dann sportlich ernst. Auf der nahegelegenen Sportanlage in Bant wurden die Fußballspiele ausgetragen. Das erste Spiel gleich gegen den Vorjahressieger Hamburg gewann ForstBW 1:0 und kam gut ins Turnier. Im zweiten Spiel zeigte die Mannschaft Moral und gewann gegen Holland II. nach 0:1-Rückstand noch 2:1. Im vermeintlich leichtesten Spiel des ersten Spieltages gegen HessenForst kam man über ein 0:0 nicht hinaus. Unglücklicherweise verletzten sich dabei zwei (und später noch ein weiterer) ForstBW-Spieler leicht und konnten nicht mehr weiter eingesetzt werden. Im letzten Gruppenspiel ging es dann gleich Samstagmorgen gegen die bärenstark spielenden Rheinland Pfälzer um den Gruppensieg. Taktisch klug, defensiv im 4-0-1 (!) System, kräftesparend und mit vorbildlicher Teamleistung, konnten die Pfälzer 1:0 besiegt werden. Somit ging man den favorisierten Holländern im Halbfinale aus dem Weg und traf auf die Schweizer Mannschaft, die man mit einer spielerisch und kämpferisch überzeugenden Leistung der kompletten Mannschaft 2:1 besiegte.
Verletzungsbedingt mit reduzierter Spielerzahl und unserem Klassetorwart Marcel zwangsweise als Feldspieler eingesetzt ging es schließlich gegen die Holländer im Endspiel. Trotz fehlender Auswechselspieler hielt man lange gegen den starken Gegner bis zum 0:1 und dann einem unglückliche 0:2 mit. Schließlich verlor man 0:4 und wurde „Vize“. Den glücklichen Holländern gönnte man diesen ersten Erfolg beim Forstlichen Turnier von Herzen. Hatten Sie doch dieses Turnier in sportlicher als auch organisatorischer Hinsicht optimal durchgeführt und somit noch ihren eigenen fußballerischen „Highight“ nach der verpassten EM!
Nächstes Jahr 2017 wird ForstBW hier in Baden-Württemberg das Turnier austragen. Wie bei Jogi Löws Team soll sich auch unser Team weiterentwickeln und tw. verjüngen. Gerne können sich dazu interessierte Fußballer (Förster/Waldarbeiter aus allen Landkreisen) im Dienste von ForstBW für die Aufnahme in den „vorläufigen Spielerkader 2017“ beim „Teamchef“ registrieren lassen. Voraussichtlich werden wir beim Heimturnier sogar 2 Mannschaften stellen.
Fazit: Alles in allem wieder eine lohnenswerte Reise, die allen Beteiligten sehr gut gefallen hat und nicht zuletzt zum länderübergreifenden - nicht nur forstlichen - Austausch beigetragen hat.
Jörg Hertle
Nach freundlichem Empfang bezog die Mannschaft am Abend das Quartier in dem Feriendorf Eigen Wijze, wo auch die anderen Mannschaften eintrafen. Am Freitag stand zunächst die übliche forstliche Exkursion auf dem Programm. In den Wald ging es originell mit Planenwagen, gezogen von landwirtschaftlichen Traktoren. Anschließend gab es - gut organisiert – forstliche Infos an fünf Stationen. Etwas überrascht war man u.a. von einigen zwar qualitativ schlechten, aber bunt gemischten Wäldern. Eichen, Douglasien, Buchen, Tannen, Eschen und Lärchen fanden sich „unbekümmert“ und teils in stufiger Ausprägung nebeneinander. Da man 1942 bei der Aufforstung keinerlei Erfahrung mit solchen Böden hatte, streute man das Risiko mit einer bunteren Baumartenwahl. Der Sturm Wiebke 1990 hinterließ auch in Holland deutliche Spuren, so dass viele Bestände heute noch relativ jung sind. Teilweise und kleinflächig werden diese inzwischen wiederbestockten Sturmflächen aufgrund der schlechten Qualitäten flächig gerodet und teilweise mit Fichte 100 wieder angebaut, um auch wenigstens auf Teilflächen qualitativ ordentliches Holz zu produzieren. Zunehmend gewinnen allerdings in letzter Zeit die Freizeitgestaltung und die Natur an Bedeutung. Hierüber konnte man Interessantes bei einer kleinen Bootsfahrt bei der Exkursion sowie einer Bootsfahrt am Samstagabend im Nationalpark Weerribben-Wieden erfahren, in dem 300 Jahre lang Torf abgebaut wurde.
Nachmittags wurde es dann sportlich ernst. Auf der nahegelegenen Sportanlage in Bant wurden die Fußballspiele ausgetragen. Das erste Spiel gleich gegen den Vorjahressieger Hamburg gewann ForstBW 1:0 und kam gut ins Turnier. Im zweiten Spiel zeigte die Mannschaft Moral und gewann gegen Holland II. nach 0:1-Rückstand noch 2:1. Im vermeintlich leichtesten Spiel des ersten Spieltages gegen HessenForst kam man über ein 0:0 nicht hinaus. Unglücklicherweise verletzten sich dabei zwei (und später noch ein weiterer) ForstBW-Spieler leicht und konnten nicht mehr weiter eingesetzt werden. Im letzten Gruppenspiel ging es dann gleich Samstagmorgen gegen die bärenstark spielenden Rheinland Pfälzer um den Gruppensieg. Taktisch klug, defensiv im 4-0-1 (!) System, kräftesparend und mit vorbildlicher Teamleistung, konnten die Pfälzer 1:0 besiegt werden. Somit ging man den favorisierten Holländern im Halbfinale aus dem Weg und traf auf die Schweizer Mannschaft, die man mit einer spielerisch und kämpferisch überzeugenden Leistung der kompletten Mannschaft 2:1 besiegte.
Verletzungsbedingt mit reduzierter Spielerzahl und unserem Klassetorwart Marcel zwangsweise als Feldspieler eingesetzt ging es schließlich gegen die Holländer im Endspiel. Trotz fehlender Auswechselspieler hielt man lange gegen den starken Gegner bis zum 0:1 und dann einem unglückliche 0:2 mit. Schließlich verlor man 0:4 und wurde „Vize“. Den glücklichen Holländern gönnte man diesen ersten Erfolg beim Forstlichen Turnier von Herzen. Hatten Sie doch dieses Turnier in sportlicher als auch organisatorischer Hinsicht optimal durchgeführt und somit noch ihren eigenen fußballerischen „Highight“ nach der verpassten EM!
Nächstes Jahr 2017 wird ForstBW hier in Baden-Württemberg das Turnier austragen. Wie bei Jogi Löws Team soll sich auch unser Team weiterentwickeln und tw. verjüngen. Gerne können sich dazu interessierte Fußballer (Förster/Waldarbeiter aus allen Landkreisen) im Dienste von ForstBW für die Aufnahme in den „vorläufigen Spielerkader 2017“ beim „Teamchef“ registrieren lassen. Voraussichtlich werden wir beim Heimturnier sogar 2 Mannschaften stellen.
Fazit: Alles in allem wieder eine lohnenswerte Reise, die allen Beteiligten sehr gut gefallen hat und nicht zuletzt zum länderübergreifenden - nicht nur forstlichen - Austausch beigetragen hat.
Jörg Hertle